Inhaltsverzeichnis
Wildkräuter Serie
Das Gänseblümchen
Das Gänseblümchen wer kennt es nicht. Es ist wahrscheinlich eines der bekanntesten Wildpflanzen. Mit ihren 5 -15 cm langen Stil und der gelb weißen Blüte, wächst sie ganz jährig auf fast allen Wiesen und Wegrändern. Die Blätter des Gänseblümchens wachsen am Boden in Blattrosetten, die von März bis November, immer wieder Stängel austreiben, die an ihrer Spitze als Korbblüte enden.
Gänseblümchen wurden früher vor allem zur Heilung von Wunden und Brustleiden verwendet. Kein Wunder. So enthalten Gänseblümchen Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Magnesium und Kalzium, Vitamin C und A, sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Saponine, Gerbstoffe, Flavonoide und ätherische Öle. Gänseblümchen wirken wundheilfördernd, entzündungshemmend, schmerz- und juckreizstillend, blutreinigend und stoffwechselanregend. Daher wird das Heilpotenzial des Gänseblümchens auch heute noch traditionell bei Hauterkrankungen und Leberleiden eingesetzt, meist in Form von Salben, Tinkturen oder Ölen.
Tipp: Blüten, Stiele und frische Blätter können gequetscht oder zerrieben gegen Jucken und Schwellung von Insektenstichen helfen.
Aber nicht nur in der Heilung, sondern auch in der modernen Küche hat diese gesunde Wildblume immer mehr an Bedeutung gewonnen. Durch den enormen Vitamin C Gehalt und die vielen Mineralstoffe ist das Gänseblümchen ein Super-Food! Die Blüten schmecken sehr gut als Beigabe zu Salaten, Suppen oder grünen Smoothies. Die gesunden Blätter, vor allem aus dem Inneren der Rosette, eignen sich als Zugabe in Blattspinat, Kräuterquark oder Kräuterfrischkäse. Die Knospen des Gänseblümchens können eingelegt werden und als Alternative zu Kapern genutzt werden.

Steckbrief:
Familie: Korbblütler
Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Bitterstoffe, Eisen, Magnesium, Saponine, Kalzium, Flavonoide, Vitamin A + C
Eigenschaften: stoffwechselanregend, schmerzstillend, blutreinigend, krampflösend, wundheilend
Hilft bei: Hautproblemen, Wunden Insektenstichen, Arterienverkalkung, Wunden, Erkältungen, Bronchitis
Holunderblüten
Holunderblütenzeit– hat nicht jeder schon mindestens einmal Sirup oder Holunderblütenpfannkuchen gemacht? Die Rezepte sind einfach und vielfältig.
Holunder ist bei uns heimisch und eine der am meist verbreitetsten Straucharten. Du findest ihn fast überall in der freien Natur und in vielen Gärten. Er bevorzugt sonnige Standorte, wächst aber auch im Halbschatten.
Je nach Wetterlage blüht der zwischen 1 und 15 m hoch werdende Strauch etwa Ende Mai bis Ende Juni.
Die besten Voraussetzungen für gelungene Rezepte mit Holunderblüten sind völlig geöffnete Blüten, die du in ganzen Dolden mit einer Schere etwa zwei Zentimeter unter dem Ansatz abschneidest und wie Pilze in einem luftigen Korb transportierst, damit sie nicht gequetscht werden und genügend Luft bekommen.
Idealerweise suchst du dir dafür einen warmen, trockenen Vormittag aus, so bekommst du intensiv duftende Blüten mit dem höchsten Wirkstoffgehalt. Achte auch darauf, daß die Sträucher möglichst weit entfernt von stark befahrenen Straßen liegen.
Holunderblüten sind übrigens mehr als nur lecker und wurden schon in der Antike nicht nur wegen ihrer blutreinigenden Wirkung geschätzt.
Mit einem Tee, der aus den Blüten aufgegossen wurde, kannst du deinen Kreislauf stärken und den Stoffwechsel ankurbeln oder wirksam gegen grippale Infekte, Erkältungen und Fieber oder auch gegen lästige Blähungen vorgehen.
Durch seine entzündungshemmende Wirkung kann er äußerlich angewendet Augenentzündungen und Sonnenbrand lindern.
Zuletzt noch eine gute Nachricht für alle Allergiker: Trotz der vielen kleinen Blüten setzt Holunder nur eine relativ kleine Menge an Pollen frei und gilt als unbedenklich, da allergische Reaktionen sehr gering sind, bzw. durch den Verzehr oder sonstige Verarbeitung keine Reaktionen bekannt sind.

Steckbrief:
Familie: Moschuskrautgewächse
Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Vitamin C, Gerbsäure, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Cholin, Glykoside
Eigenschaften: schweißtreibend, schleimlösend, harntreibend, entzündungshemmend, stärken das Immunsystem, senken den Blutzucker
Hilft bei: Erkältungen, grippalen Infekten, Fieber, Entzündungen, Blähungen, Sonnenbrand
Löwenzahn
Unter dem Namen „Pusteblume“ haben wir als Kind schon Bekanntschaft mit ihm gemacht. Das ist noch einer der schmeichelhafteren Namen, der dem Löwenzahn gegeben wird. So ist er unter Anderem bekannt als Hundeblume, Kuhblume, Saublume und Pissblume.
Der Löwenzahn wird oft als Unkraut angesehen, obwohl er sich prima als Heilkraut einsetzen lässt.
Löwenzahn kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden und strotzt vor Vitaminen. In der Küche werden meistens nur die Blätter und Blüten verwendet. Die Blätter eigenen sich prima für Salate und können z.B. Ruccola ersetzen. Aus den Blüten kannst du Tee zubereiten oder einen veganen Honig ansetzen! Aber auch die Wurzeln kannst du gut geputzt in Suppen und Salaten verarbeiten. Seit Neuestem werden sie wieder vermehrt gut geröstet als gesunde Alternative zu Kaffee benutzt.
Die Hauptblütezeit ist von April bis Mai, aber diese robuste und häufig vorkommende Pflanze kann in milden Regionen so gut wie ganzjährig gefunden werden.
Wusstest du übrigens, dass sich an den Wurzeln von Löwenzahn gerne Engerlinge ansiedeln?
Photo by Walter Sturn on Unsplash
Steckbrief:
Familie: Korbblütler
Inhaltsstoffe: Beta Carotin, Niacin, Bitterstoffe, Flavonoide, Cumarine, Eisen, Kalzium, Magnesium, Vitamin A, C, E, B1 und B2
Eigenschaften: stoffwechselanregend, entwässernd, krampflösend, entzündungshemmend, magensaftanregend, harntreibend
Hilft bei: Anämie, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Gallenbeschwerden
Brennnessel
Die Brennnessel wächst fast überall auf der Welt. Sie ist am Wegesrand, in Wäldern und in heimischen Gärten zu finden. Die Brennnessel gehört zu den ältesten Nutzpflanzen. Die Stiele der Pflanze wurden zur Herstellung von Stricken, Seilen und Segeln genutzt. Bei Kontakt mit den Brennhaaren an Stängel und Blättern, hinterlässt sie eine reizenden, brennenden Eindruck. Die Brennnessel hat nicht nur einen potenten Abwehrmechanismus, es schlummern auch wertvolle Inhaltsstoffe im Inneren der Pflanze. Viele Vitamine, vor allem ein sehr hoher Vitamin C und Eisen Gehalt, Kalzium, Kalium und Silizium findet man in Blättern und Stängel. Aufgrund ihrer entwässernden Wirkung helfen Brennnesselblätter bei Entzündungen im Körper, sowie bei rheumatischen Beschwerden und Muskel- und Gelenkbeschwerden.
Die Brennnessel kann roh verzehrt werden. Vorteil ist, dass bei rohem Verzehr die Inhaltsstoffe wie Vitamin C und B nicht verloren gehen. Der Brennnessel Spinat ist wahrscheinlich das bekannteste Gericht. Hier werden die die Blätter klein geschnitten und angedünstet. Aber auch die Verwertung in Smoothies, Salaten oder Brotaufstrich ist weit verbreitet.

Steckbrief:
Familie: Brennnesselgewächse
Inhaltsstoffe: viel Vitamin C, Vitamin A, B, E, Eisen, Kalzium, Kalium, Silizium
Eigenschaften: stoffwechselanregend, entwässernd, entzündungshemmend, magensaftanregend, harntreibend
Hilft bei: Entzündungen, Rheuma, Immunschwäche, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Gallenbeschwerden
Spitzwegerich
Der Spitzwegerich ist eine alte Heilpflanze und einer der bekanntesten Vertreter der 200 Wegerich Arten. Der Spitzwegerich hat sich in der Heilkunde einen Namen gemacht durch seine hervorragende Heilwirkung bei Atemwegserkrankungen und Wundheilung. Durch die enthaltene Kieselsäure wird das Lungengewebe gefestigt und die Schleimhäute werden durch den enthaltenen Schleimstoff geschützt. Bei Lungenerkrankungen, Asthma oder Bronchitis helfen Spitzwegerich Blätter als Tee oder Sirup. Als Ölauszug kann eine Wegerich Salbe gegen Juckreiz bei Stichen helfen. Der Spitzwegerich gilt seit langem als pflanzliches Antibiotikum.
Die zarten Blätter eignen sich roh als Salatbeilage oder gekocht als Spinatersatz. Die Blätter sollten dafür quer zur Längsfaser geschnitten werden. Die Blätter sind natürlich auch für eine Suppe verwendbar. Die Blütenstände mit pilzigem Geschmack können roh oder auch gedünstet verzehrt werden. Die Samen kann man herauslösen und über Salat oder Müsli streuen.

Steckbrief:
Familie: Wegerichgewächse
Inhaltsstoffe: Vitamin C + B, Kieselsäure, Zink, Kalium, Gerbstoffe, Bitterstoffe,
Eigenschaften: antibakteriell, antiseptisch, auswurffördernd, entzündungshemmend, Schleimhaut schützend
Hilft bei: Lungenkrankheiten, Asthma, Bronchitis, Husten, Hautentzündungen, Mückenstiche